Regionale Wertschöpfungskette für Bremer Weiderindfleisch
Als zuständiger Projektträger startet die Landwirtschaftskammer Bremen ein Projekt zum Aufbau einer regionalen Wertschöpfungskette für Weiderindfleisch. Mit dem Projekt wird ein umfassender Beitrag zur Stärkung der landwirtschaftlichen Betriebe, zur Sicherung regionaler Lebensmittelversorgung und zur Förderung gesellschaftlicher Werte wie Nachhaltigkeit, Transparenz und Tierwohl geleistet. Ziel ist es, die landwirtschaftliche Produktion, Verarbeitung und Vermarktung von Rindfleisch aus Weidehaltung in Bremen zu stärken – unter besonderer Berücksichtigung von Tierwohl, Regionalität und ökonomischer Stabilität.
Hintergrund und Zielsetzung
Bremen verfügt über einen hohen Anteil an Grünland, das ökologisch wertvoll und für die Landwirtschaft essenziell ist. Für die Verwertung des Grünlandes spielt die Rinderhaltung eine zentrale Rolle. Um lange Tiertransporte zu vermeiden und die Wertschöpfung der Rinderhaltung stärker in der Region zu verankern, sollen regionale Vermarktungswege gestärkt werden. Ein Baustein des Projektes ist die hofnahe Tötung der Rinder sowie der Aufbau einer regionalen Infrastruktur für die Zerlegung. Der zweite Baustein des Projektes fokussiert sich auf die Entwicklung und den Ausbau einer regionalen Vermarktungsstrategie für Rindfleisch. Dabei soll ein Netzwerk von Akteuren entlang der Wertschöpfungskette aufgebaut werden.
Maßnahmen im Überblick
Das Projekt umfasst fünf Arbeitspakete mit konkreten Maßnahmen zur Umsetzung der Ziele:
- Qualifizierung zur Hoftötung
Bremer Landwirtinnen und Landwirte können durch ein zertifiziertes Seminar die Sachkunde zur tierschutzgerechten Hoftötung mittels Bolzenschuss erwerben. Theorie, Praxis und Prüfung erfolgen in enger Abstimmung mit Veterinärbehörden und Fachinstituten. - Aufbau eines Netzwerks für mobile Schlachtung
Die LWK Bremen erstellt eine Datenbank mit geeigneten Zerlegebetrieben und organisiert praxisnahe Seminare sowie Exkursionen für Landwirtinnen und Landwirte zum Thema mobile Schlachtung. Ziel ist die Etablierung eines funktionierenden Systems für regionale Weiterverarbeitung des Weidefleisches. - Wirtschaftlichkeitsberechnungen
Anhand von Zahlen aus Praxisbetrieben werden Kalkulationen erstellt, die Investitions-, Transport- und Personalkosten der mobilen Schlachtung transparent machen. So können Betriebe die Wirtschaftlichkeit individuell bewerten und fundierte Entscheidungen treffen. - Aufbau eines Vermarktungsnetzwerks
Die LWK Bremen vernetzt landwirtschaftliche Betriebe mit u.a. Gastronomie, Großküchen, Einzelhandel und Großhandel. Vernetzungstreffen und gezielte Ansprache potenzieller Abnehmerinnen und Abnehmer sollen den Absatz fördern. Workshops zur Online-Vermarktung und Social Media stärken die digitale Präsenz der landwirtschaftlichen Betriebe. - Kommunikation und Wissenstransfer
Über die Homepage der LWK Bremen, regelmäßige Newsletter-Beiträge, Pressemitteilungen und einen praxisorientierten Leitfaden wird das Wissen aus dem Projekt vermittelt und eine breite Beteiligung ermöglicht.
Ansprechpartner für das Projekt ist Harald Rasch, Geschäftsführer der Landwirtschaftskammer Bremen, unter rasch@lwk-bremen.de, 0421/53 64 171